Donnerstag, 01. Oktober 2026
um 19:00 Uhr im Hotel „Leib & Seele“ des Hauses Walstedde
Vortrag
„Geistesblitze aus der Neurowissenschaft“
Vom Gehirn der werdenden Mutter in der Schwangerschaft über frühe „Programmierung" des Kindes bis zu erfolgreichem Altern.
Im Rahmen des Vortrags sollen die großen Themen der letzten 25 Jahre der neurowissenschaftlichen Forschung skizziert und für den klinischen Alltag adaptiert werden:
25 Jahre nach Millennium haben gerade auch die Neurowissenschaften beflügelt. Immer besser verstehen wir die neuronalen Prozesse im Zentralen Nervensystem, die ihren Anfang bereits vor der Befruchtung der menschlichen Eizelle (vor der Konzeption) haben und das Gehirn der Mutter in der Schwangerschaft für die neuen Aufgaben vorbereiten.
Seit dem Nobelpreis für Eric Kandel 2000 haben sich auch die Kenntnisse zu neuronaler Plastizität und früher Programmierung verbessert, wodurch wir auch die Pathophysiologie der großen psychiatrischen Störungen wie zum Beispiel Depressionen neu einordnen können.
Faktoren, die zu erfolgreichem Altern beitragen, wurden in den letzten Jahrzehnten ebenfalls identifiziert, die gerade auch für die Prävention und die Psychoedukation mit unseren Klienten:innen in der Neuropsychiatrie Bedeutung haben.
Zur Person:
Vita Prof. Dr. Dieter F. Braus
Prof. Dr. Dieter F. Braus ist Klinikdirektor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Vitos Eichberg, und Ärztlicher Direktor von Vitos Rheingau in Eltville bei Wiesbaden – Lehrklinikum der Goethe-Universität Frankfurt.
Er ist Initiator und wissenschaftlicher Leiter des Psychiatrie-Update (seit 2009), der zweitgrößten deutschsprachigen Premium-Psychiatrie-Fortbildung, sowie von Psychiatrie-Live (seit 2021), einer rein digitalen Fortbildungssendung (ca. 6 x im Jahr).
Prof. Braus war von Januar 2006 bis März 2021 Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie an den Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken in Wiesbaden, Lehrkrankenhaus der Johann-Gutenberg-Universität Mainz. Von 2007-2021 hatte er einen Lehrauftrag für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsklinik Mainz. Von 1993 bis 1995 war er Projektleiter eines BMBF-Projektes "Multidimensional differentiation of old age depression and Alzheimer Dementia". 1994 bekam er den Förderpreis für Schmerzforschung. 1995 war er am Massachusetts General Hospital an der Harvard Medical School Boston und absolvierte dort ein Visiting Fellowship Program in funktioneller Bildgebung – bis heute sein wichtigster Forschungsbereich.
Ab 1994 baute Prof. Braus als Oberarzt den Bereich NMR-Forschung in der Psychiatrie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim neu auf. Von 2001 bis 2003 fungierte er als geschäftsführender leitender Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit und ständiger Vertreter des Klinikdirektors. Von 2003 bis 2005 war er Universitätsprofessor für Psychiatrie und Bereichsleiter an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Principal Investigator am international angesehenen Neuro-Image Nord (NIN) in Hamburg. Wissenschaftliche Interessen: Neurobiologie der Affektmodulation, des Gedächtnisses sowie die Bedeutung des Belohnungssystems für die Psychiatrie unter Einsatz der Bildgebung. In den letzten Jahren gilt sein Interesse auch dem ‚social brain", dem „pubertierenden Gehirn", „e-Health" und den Auswirkungen von COVID-19 auf die Psyche.
Dieter F. Braus weist mehr als 160 Veröffentlichungen national und international auf, ist Autor bzw. Herausgeber von vier Büchern und Gutachter für international renommierte Fachzeitschriften wie z.B. JAMA Psychiatry, Biological Psychiatry oder Schizophrenia Research.

